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Channel: Europa – Nikolaus Jilch
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Während Dollar und Euro abwechselnd abwerten, decken sich die Chinesen mit massenweise Gold ein

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Zuerst der Euro, dann der Dollar, jetzt wieder der Euro. Die großen Währungen schwächeln abwechselnd. Und Gold gewinnt. Heute wurde zudem bekannt, dass sich der Goldimport nach China im Laufe dieses Jahres fast verfünffacht hat. Und diese Zahlen dürften nur einen Vorgeschmack auf den Goldhunger der aufstrebenden Supermacht sein.

Vor wenigen Wochen war die Welt noch voller Sorge um den Dollar. Die Federal Reserve hatte angekündigt, via Quantitative Easing weiteres frisches Geld in den Markt zu pumpen. Die Inflationsangst ging um, der Dollarkurs fiel, manche in Europa fragten sich schon, wie man je am Euro zweifeln konnte.

Dann wechselte die Front im Währungskrieg wieder. Derzeit ist der Euro wieder unter Beschuss. Und aus vielen Gründen, die oft mit einer vermurksten Struktur von Euro und Europäischer Union zu tun haben, ist die Gemeinschaftswährung ein leichtes Opfer. Obwohl sowohl Russland als auch China offenbar hinter dem Euro stehen. Beide Staaten haben bereits mehrfach angedeutet, dass es langsam an der Zeit wäre, den Dollar als Weltleitwährung loszuwerden. Der Euro galt lange als logische Alternative.

Derzeit sind die Medien aber wieder voll mit Horrormeldungen über die europäische Gemeinschaftswährung. Und anders als im Mai, ist diesmal das Ende des Euro eine breit diskutierte Möglichkeit. Die Unsicherheit könnte also kaum größer sein. Ein ideales Umfeld für Gold. In dieser Woche ist der Goldpreis in Euro gerechnet bereits auf ein neues Rekordhoch geklettert. Höher als am Höhepunkt der letzten Eurokrise im Frühjahr.

Die Psychologie ist ein wichtiger Faktor für den Goldpreis. Noch wichtiger ist vielleicht nur China. Wie hier bereits beschrieben wird das aufstrebende Land aus verschiedenen Gründen den Gold-Bullenmarkt weiter vorantreiben. Einer dieser Gründe ist der kürzlich liberalisierte Binnenmarkt – es ist jetzt einfacher für den einfachen Chinesen, physisches Gold zu erstehen. Und die Chinesen greifen zu.

Obwohl China der größte Goldproduzent der Welt ist, sind die Goldimporte im Jahr 2010 explodiert: China’s Goldimporte verfünfachen sich fast

Imports gained to 209 metric tons compared with 45 tons for all of 2009, Shen Xiangrong, chairman of the bourse, told a conference in Shanghai today. China, the world’s largest producer and second-biggest user, doesn’t regularly publish gold-trade figures and rarely comments on its reserves.

Bullion soared 27 percent this year as the dollar dropped on concern that the trillions of dollars governments are pumping into the global economy may debase the value of currencies. China has pledged to use price controls and may raise interest rates a second time this year to slow inflation that has gained to the highest level since 2008. (Bloomberg)

Zum Vergleich: Die Republik Österreich hält als offizielle Reserve gerade mal 280 Tonnen Gold. Und ein Ende des Goldbooms in China ist nicht in Sicht. Die Zentralbank hält nur sehr wenig Gold vergleichen mit den westlichen Zentralbanken. Und auch die chinesischen Konsumenten scheinen in Gold weiterhin einen sicheren Hafen in Zeiten von Inflation zu sehen.

China’s gold market may double in the next decade as retail investment and jewelry demand gain, the World Gold Council said Nov. 3. Consumption may climb to 800 tons to 900 tons in the next ten years, said Wang Lixin, the council’s Greater China general manager. China’s jewelry and investment gold demand was 428 tons in 2009, according to the council. (Bloomberg)

Mehr dazu: Warum Eurosorgen und Chinaimporte den Goldpreis in die Höhe treiben: Gold May Gain for 4th Day on Europe Debt Concerns, China Imports


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